Die Pfarrkirche zu Wiesmath liegt auf einer Hügelkuppe, die zu drei Seiten mäßig, an der Ostseite jedoch stark abfällt. Ursprünglich wurde die heutige Kirche als Burg erbaut und später in eine Kirche umgewidmet, im Zuge von Umbauten um 1498 wurde die Pfarrkirche den Kirchenpatronen Petrus und Paulus geweiht.
Wie häufig bei den Wehrbauten der Buckligen Welt, ist vom Wehrkirchhof nicht viel übrig geblieben, dafür die Kirche selbst als Wehrkirche erhalten. Wie in den meisten Dörfern der Buckligen Welt wurde die Kirche nicht nur zum Dienste Gottes, sondern auch zur Verteidigung und zum Schutz der vom Feinde so oft bedrängten Ortsbevölkerung erbaut. Wiesmath besaß als einzige Anlage neben dem eigentlichen Wehrkirchenhof noch einen bewehrten "Viehhof" zum Bergen der Viehbestände. Nur drei solcher Anlagen sind in Niederösterreich bekannt. Fünf Wehrerker auf der Mauerkrone ermöglichten eine weitreichende Verteidigung, ein Gusserker schützt heute noch den Kircheneingang. Im Mauerwerk des Triumphbogens führt eine verborgene Treppe in das Dachgeschoß. Die Zinnen der Wehrmauer wurden erst in neuerer Zeit abgetragen. Als sogenannte "Kirchenlacke" bestand der Wassergraben bis zum Jahr 1874.
Der Turm erhielt am Beginn des 18. Jhdts. einen barocken Turmhelm, auch der Innenraum der Kirche wurde barockisiert. Die letzte umfassende Renovierung erfolgte 2014.
Der Turm bietet bei klarem Wetter dem Betrachter einen weiten Ausblick - im Westen bis zu den schneebedeckten Gipfeln von Rax, Schneeberg und Schneealpe, während im Osten die silbrig glänzende Fläche des Neusiedler Sees erkennbar ist.