Perchtoldsdorf bzw. Wien-Rodaun - Mayerling - Kaumberg - Rohr im Gebirge - St. Aegyd am Neuwalde - Mariazell
Beschreibung
Um den Mariazellpilgern eine Alternative zur Via Sacra zu bieten, entstand ab 1975 durch die Weitwanderer-Organisation des Alpenvereins der mit Nr. 06 markierte Wiener Wallfahrerweg. Dieser verläuft bis Kaumberg im Nahbereich der Via Sacra. Dann benützt er über den Unterberg - Rohr im Gebirge - St. Aegyd am Neuwald abseits der historischen Wallfahrerstraße markierte Touristenwege und Nebenstraßen. Varianten dazu gibt es zwischen Maria Raisenmarkt und dem Unterberg über Weissenbach, Furth und Muggendorf. Diese Routen berühren landschaftliche Höhepunkte und vermeiden den anstrengenden Aufstieg zwischen Araburg und Kieneck. Der Niederösterreichische Wallfahrerweg verbindet zwischen Türnitz und der Walster den Via Sacra Pilgerweg mit dem Wiener Wallfahrerweg.
Startpunkt der Tour
Perchtoldsdorf (ab Pfarrkirche) oder Wien-Rodaun (Straßenbahnlinie 60)
Zielpunkt der Tour
Mariazell
Wegbeschreibung für: Wiener Wallfahrerweg: Gesamtverlauf von Perchtoldsdorf nach Mariazell
1. Tagesetappe: Perchtoldsdorf bzw. Wien-Rodaun nach Mayerling
Etappenlänge: 17,9 km, Aufstiege: 678 Hm, Abstiege: 613 Hm Gehzeit: 07:00 h
Der Weg beginnt in Perchtoldsdorf bei der Pfarrkirche und führt über die Pfarrer-Karl-Seemann-Promenade in den Naturpark Föhrenberge zum Parapluieberg (Franz Ferdinand-Schutzhaus, 01:15 h). Durch lichte Laubwälder geht es von dort weiter über die Kammersteinerhütte, Kugelwiese und die Seewiese – beim Schloss Wildegg vorbei – nach Sittendorf (03:00 h). Über die Meierei Füllenberg kommt man zur Autobahnunterführung, hinter der bereits der Friedhof von Heiligenkreuz liegt. Vom Friedhof ist man bald beim barocken Kalvarienberg des Stiftes Heiligenkreuz, über den man in wenigen Minuten das Stift erreicht (01:30 h). Vom Stift gelangt man schließlich nach Mayerling (01:15 h).
Variante Wien-Rodaun: Bei dieser Variante gelangt man von Wien-Rodaun (Endstation Straßenbahnlinie 60) über die Schillerpromenade ins Gemeindegebiet von Perchtoldsdorf und geht – vorbei am Waldsanatorium – zur Perchtoldsdorfer Heide. Am Parapluieberg trifft man auf den von Perchtoldsdorf kommenden Anstieg.
2. Tagesetappe: Mayerling über Klein-Mariazell nach Kaumberg
Etappenlänge: 24,9 km, Aufstiege: 855 Hm, Abstiege: 697 Hm, Gehzeit: 09:00 h
Von Mayerling führen asphaltierte Wege bzw. Feldwege nach Maria Raisenmarkt. Weiter geht es durch den Wald nach Holzschlag ( @ 02:00 h) und über Nöstach zur Wallfahrtskirche Hafnerberg (01:15 h). Der Wiener Wallfahrerweg führt von Hafnerberg über schöne Höhenwege zum wieder aktiven Stift Klein-Mariazell (02:00 h) und weiter nach Kaumberg (03:45 h).
Südvarianten über Peilstein nach Rohr im Gebirge: Von Holzschlag zum Peilsteinhaus, über Neuhaus nach Weissenbach an der Triesting und nach Furth/Schromenau (03:45 h). Hier weitere Wegteilung – direkte Route durch den Further- und Staffgraben, steil hinauf zum Kieneck mit der Enzianhütte (04:00 h) und zum Unterberghaus (02:45 h). Leichter ist die Wanderung in den Steinwandgraben über den Gasthof Jagasitz/Kreuth nach Thal in Muggendorf und zum Unterberghaus (Schromenau – Unterberg 06:30 h). Achtung: Bei den Südvarianten ist eine andere Etappenaufteilung der Gesamtstrecke erforderlich.
Talvariante Via Sacra nach Kaumberg: Ab Hafnerberg verläuft die Via Sacra über Altenmarkt und Thenneberg nach Kaumberg.
3. Tagesetappe: Kaumberg nach Rohr
Etappenlänge: 24,9 km, Aufstiege: 1.309 Hm, Abstiege: 1.118 Hm, Gehzeit: 10:45 h
Diese Etappe hat es in sich und bedarf Ausdauer und Kondition: Über das Gebirge warten mit mehreren An- und Abstiegen in Summe 1.309 Aufstiegshöhenmeter und 24,9 Kilometer Länge! Ab Kaumberg erreicht man bequem die pittoreske Ruine der Araburg. Kurz danach verlässt der Wiener Wallfahrerweg die gemeinsame Route mit der Via Sacra (diese führt weiter ins Gölsental nach Hainfeld) und wendet sich nach Süden in Richtung Rohr im Gebirge. Es folgen eine längere einsame Kammwanderung mit Steilaufstiegen über Veiglkogel und Reingupf zum Kieneck mit der Enzianhütte (04:45 h). Sie befinden sich nun auf alpinem Gelände über 1.000 Meter Seehöhe. Vorsicht bei Schlechtwetter. Nach der Enzianhütte geht es auf alpinem Gelände weiter zum Bettelmannkreuz und zum Schutzhaus am Unterberg (02:45 h). Hier haben Sie den alpinen Höhepunkt dieser Tour erreicht. Nun geht es über Waldwege ins Tal zum ehemaligen Wirtshaus Gries und neben der Straße weiter nach Rohr im Gebirge (03:15 h).
4. Tagesetappe: Rohr nach St. Aegyd
Etappenlänge: 20,6 km, Aufstiege: 603 Hm, Abstiege: 694 Hm, Gehzeit: 07:15 h
Ein einfacher Wanderweg führt von Rohr im Gebirge zur Kalten Kuchl in Kleinzell mit dem Alpengasthof Rieder (01:45 h). Achtung: bei Schönwetter sind dort viele Motorradfahrer unterwegs! Ab nun beginnt eine Wanderung in einer landschaftlich wunderschönen, aber sehr abgeschiedenen Gegend ohne Einkehrmöglichkeit. Von der Kalten Kuchl gelangt man mit geringen Höhenunterschieden über Werasöd in die einsamen Gründe der Grünen und Dürren Schwarza (01:30 h). Von Tiefental geht es durch den Finstergrundgraben zur ersten leicht bergigen Aufwärtsstrecke dieser Etappe, über einen Sattel vorbei mit Blick auf das 1888 von Wittgenstein errichtete hochgelegene neubarocke Schloss Hochreit ins Traisental (01:30 h). Über das Gehöft Hochreit in Amt Mitterbach gelangt man ins Seebachtal. Ab dem Gehöft Mosbach nimmt man die Ortsstraße nach St.Aeygd, geht beim Bahnhof vorbei und erreicht bald das Zentrum von St. Aeygd (02:30 h).
5. Tagesetappe: St. Aegyd nach Mariazell
Etappenlänge: 27,1 km, Aufstiege: 869 Hm, Abstiege: 586 Hm, Gehzeit: 09:15 h
Der Waldgraben der Unrechttraisen führt – erst am Ende stärker ansteigend – zum Kernhofer Gscheid (03:30 h). Ab St. Aegyd besteht auch die Möglichkeit, über Kernhof zum Gscheid zu gelangen. Nach dem Gscheid folgt eine Straßenstrecke, nach der man in eine Forststraße einbiegt und über den Krumbachsattel ins Walstertal kommt (Einmündung des Falkenschluchtweges von Türnitz). Der Weg verläuft weiter entlang des Hubertussees (auf Asphalt) bis zur Bruder-Klaus-Kirche (02:30 h). Von hier geht man im Walstertal westwärts bis zur Abzweigung zum mäßig anstrengenden Habertheuersattel. Dort angekommen steigt man zum Sebastianiweg und Rosenkranzweg ab und geht auf diesem weiter zur Mariazeller Gnadenkirche (03:15 h ab der Walstern).
Anfahrt
Mögliche Startpunkte: Perchtoldsdorf (ab Pfarrkirche oder Waldsanatorium) oder Wien-Rodaun (Linie 60)
Perchtoldsdorf (von Wien):
Südautobahn A2 Richtung Linz – Weiterfahrt Wiener Außenring Autobahn A21 Richtung Linz/St. Pölten – Ausfahrt Brunn am Gebirge – Weiterfahrt Richtung Perchtoldsdorf.
Schnellbahn Linie S3 bzw. Busverbindung.
Wien-Rodaun (von Wien):
Wiener Linien, Straßenbahn Linie 60 - Endstation Wien-Rodaun.
Tipp des Autors
Pfarrkirche zum Hl. Augsutinus in Perchtoldsdorf, Burg Perchtoldsdorf, Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer in Sittendorf, Friedhof und Kalvarienberg in Heiligenkreuz, Zisterzienserstift Heiligenkreuz,Karmel Mayerling, Wallfahrtskirche Hafnerberg, Basilika Klein-Mariazell, Pfarrkirche "Hl. Johannes der Täufer" in Altenmarkt, Wallfahrtskirche "Zum leidenden Heiland in der Dornau" in Thenneberg, Pfarrkirche "St. Michael" in Kaumberg, Heimatmuseum Kaumberg, Steinwandklamm, Myrafälle, Vizenzikapelle in Thal, Burgruine Araburg, Kapelle am Unterberg, Pfarrkirche zum hl. Ulrich in Rohr im Gebirge, Via Sacra- und Holzknechtmuseum bei der Kalten Kuchl, im Jugendstil errichtete evangelische Waldkirche in St. Aegyd , Bruder Klaus-Kirche in der Walstern, Arthur Krupp-Denkmäler-Weg, Kreuzberg „Luckertes Kreuz“ (kultischer Durchgangsbrauch), Basilika in Mariazell
Empfehlenswerte Literatur
Wanderführer Via Sacra – Wiener Wallfahrerweg, www.mostviertel.at
Pilgerwege nach Mariazell, www.styriabooks.at
Mariazeller Land und Ötscher, www.residenzverlag.at